Antwort auf: "Impfpflicht : Wer die Eltern entscheiden lässt, riskiert Menschenleben" von Sven Stockrahm, Zeit online
Hier der link zum Artikel, stellvertretend für viele solcher Artikel.
Sehr geehrter Herr Stockrahm,
ich weiß nicht, was ich mehr bedaure: dass die Zeit inzwischen jedwede kritische Ambition verloren hat und Leute wie Sie ungeprüft schreiben lässt oder, dass sich ein junger, ambitionierter Journalist dermaßen zur Meinungsmache hinreißen lässt. Es ist mir auch völlig unklar, wie Sie und Ihr Arbeitgeber der Meinung sein können, dass Sie bei Ihrem Bildungshintergrund der Richtige sind, ein solch heikles, medizinisch komplexes Thema zu kommentieren. Ihr Unwissen zeigen Sie in Ihrem Text ebenso oft, wie Ihren Hang zur Polemik und Meinungsmache.
Damit Sie meine Kritik richtig einordnen können: Ich bin Vater, ich bin Wissenschaftler und ich habe mich lange und intensiv mit dem Thema Impfen beschäftigen müssen. Dies habe ich getan, da ich das Thema Impfen „richtig“ angehen wollte - ich wollte mein Kind dem geringsten Risiko aussetzen. Erstaunt musste ich feststellen, dass die Informationslage eben nicht, wie ich immer dachte, derart eindeutig ist, dass ich mich einfach für oder gegen das Impfen entscheiden konnte. Im Gegenteil ist es so, dass beide Seiten kaum belastbares Material haben und stark emotional argumentieren. Es geht sogar so weit, dass man bei genauem Studium der Informationen manche Impfung befürworten kann, manche aber explizit ablehnen muss. Hätten Sie Sich wirklich jemals mit der Wissenschaft dahinter beschäftigt, wüssten Sie das.
Sie jedoch schrieben einen Text, der auf Basis völliger Unkenntnis Angst machen und Meinung indoktrinieren soll. Ich werde Ihnen das an Ihrem Text darlegen.
Schon das erste Postulat ist haarsträubend: „[Impfen] Muss das sein? Natürlich muss es. Impfungen gegen Krankheiten wie Diphtherie, Kinderlähmung und später Masern schützen das eigene Leben und retten das vieler anderer.“ Sie haben Ihren Text als Kommentar gekennzeichnet. Darin erwarte ich gemäß den Regeln der Schreiberei Ihre Meinung. Hier und an allen anderen Stellen Ihres Textes formulieren Sie stets allgemeingültig indoktrinativ, sie postulieren. Sie haben überhaupt nicht verstanden, wie die eigentliche Wissenslage zum Thema Impfen ist: Es gibt als alleinige Wissensträger die Pharmakonzerne, die die Wirkstoffe produzieren und vermarkten. Deren Informationsweitergabe konzentriert sich naheliegender Weise allein darauf, das Impfen zu rechtfertigen. Daneben gibt es Informierte, das sind viele Ärzte, deren Fachwissen in dieser Disziplin jedoch oft beschränkt ist auf die generelle Wirksamkeit von Impfstoffen – wie man es auch bei Wikipedia nachlesen kann – und auf den Informationen der Pharmakonzerne beruht. Dagegen steht eine Gruppe von Menschen aus allen Bereichen, die vor allem aufgrund ihrer Erfahrung gegen Impfungen argumentieren. Darunter sind jedoch auch viele Mediziner, die wissenschaftlich argumentieren, denn so wie sich die Wirksamkeit der Impfstoffe medizinisch schlüssig erklären lässt, so lassen sich ebenfalls medizinisch Mechanismen aufzeigen, die gegen die Wirksamkeit sprechen. Folgerichtig finden im öffentlichen Diskurs stets dieselben Inszenierungen mit stets denselben Personen statt. Besonders, dass Leben pauschal geschützt wird, ist eben nicht hinreichend bewiesen. Viele Zahlen der Statistik lassen sich genau nicht in diese Ansicht einordnen.
Kurzzeitig wütend hat mich ehrlich gesagt Ihr Vergleich mit dem unangeschnallten Kind im Auto gemacht. Es gibt ein Wort, dass Ihre Ansicht zu 100% beschreibt: Dummdreist. Das meine ich nicht mal argwöhnisch, aber es beschreibt faktisch genau Ihre Aussage. Dumm, weil Sie im Brustton vollster Überzeugung einen Vergleich bemühen, der falscher nicht sein kann. Während die Mechanismen der Energieumwandlung und der daraus resultierenden Schädigungen von Personen beim Auto-Crash nahezu vollständig berechnet, simuliert und experimentell bestimmt wurden, sind es genau diese Informationen, die beim Thema Impfen nicht öffentlich zur Verfügung stehen. Ich gebe zu, dass das nur nach fachlichem Studium des verfügbaren Kenntnisstands ersichtlich ist, aber wenn jemand einen solchen Artikel schreibt, muss ich fundiertes Wissen voraussetzen. Dreist ist Ihr Vergleich deswegen, weil Sie Sich nicht scheuen, gleich zwei wissenschaftliche Bereiche zu adressieren und dem Leser vorzuführen, von denen Sie offenkundig keinerlei Fachwissen besitzen.
Gleich im nächsten Absatz offenbaren Sie erneut Ihr mangelndes Verständnis. Auch hier ist mir nicht klar, ob Sie nicht in der Lage sind, solche Zusammenhänge zu durchdringen oder ob Sie einfach keine Muße hatten, Sich wirklich mit dem Thema zu beschäftigen. Die hohe Impfquote spiegelt nicht die Zahl derer wider, die Impfen in Frage stellen. Ich mache diesen Punkt noch einmal ganz deutlich: Nach allen (faktischen) Informationen, die öffentliche Stellen dem Bürger zu Verfügung stellen, ist die pauschale Notwendigkeit für das Impfen nicht gezeigt. Ich werde Ihnen die Analyse des Kenntnisstands nicht abnehmen, aber ich werde an mindestens einer Stelle später ein Beispiel aufzeigen. Doch Sie müssen verstehen, dass eine große Zahl an Menschen schlichtweg verunsichert ist und sich daher für Impfungen entscheidet. Selbst ich habe dies getan in den Fällen, wo die vorliegenden Informationen nicht eindeutig waren – nicht aus Überzeugung, sondern aus der Angst heraus, die falsche Entscheidung zu treffen. Auch ich habe in den Fällen die Verantwortung auf den Staat und die STIKO abgewälzt. Das ist exakt der Mechanismus, der die hohen Zahlen verursacht. Ich erwarte aber eigentlich vom Staat, seinen Behörden und den daran verdienenden Konzernen lückenlose Nachweise – im Falle des Interesses auch wissenschaftlich fundiert –, dass ich guten Gewissens all diese Stoffe in mein Kind geben kann und zu welchem nachgewiesenen medizinischen Zweck.
Als nächstes verweisen Sie auf den Fall der an Masern gestorbenen dreifachen Mutter. Ich kann wirklich nicht glauben, dass Sie das ernst meinen. Sie führen den Tod eines Menschen an – eines einzigen. Das ist zum einen so weit weg davon, dass es irgendein seriös arbeitender Analyst heranziehen würde für eine Begründung oder ein Argument für oder gegen irgendwas. Zum anderen zeigen Sie selber die größte Schwäche der gesamten Argumentation für das Impfen auf: Die quantitativen Nachweise der Gefahren durch Nichtimpfen. Denn es ist klar, warum Sie nicht mehr Fälle anführen: Es gibt sie schlicht nicht bzw sie sind so klein, dass man sich lächerlich macht, sie statistisch zu verwenden – womit Sie ja immerhin kein Problem haben. Ist Ihnen klar, dass in Deutschland allein etwa 3 bis 4 Menschen an unnatürlichen Todesursachen sterben? Pro Tag!? Spätestens an dem Punkt hätten Sie aufhören sollen zu schreiben.
Allerdings wird hier klar, dass Sie auf einer Mission sind. Das wurde ja bereits dadurch deutlich, dass Sie Ihre eigene Meinung als Doktrin formulieren. Generell haben Sie es mit Logik und kausaler Richtigkeit nicht so: Sie vermuten als Grund für die leicht zurückgehenden Impfquoten „…dass die wenigen Impfgegner seit Jahren so eine große Plattform bekommen?“ Wo ist denn diese Plattform? Alle großen und größeren Medien stoßen unisono in dasselbe Horn wie Sie. Für Sie alle gibt es nur genau die eine ungeprüfte Wahrheit des Impfens.
Skurril finde ich übrigens Ihren Satz: „Sie [Eltern, die nicht impfen lassen] lediglich zu verpetzen, reicht aber nicht.“ Propagieren Sie hier wirklich Denunziation? Was haben Sie denn geschichtlich alles verpasst? Hier würde ich gerne auch mal von Ihrem Arbeitgeber wissen, ob eine solche Formulierung im Einklang mit dem Selbstbild ist.
Ebenfalls skurril ist Ihre Aussage: „Das zeigt sich besonders am Beispiel der Masern. Sie sind keine Kinderkrankheit“. Zunächst einmal sollten Sie Sich darüber im Klaren sein, dass nicht Ihre laienhafte Meinung solcherlei Definitionen prägt, sondern dass es solche bereits gibt, nach denen speziell die Masern zu den Kinderkrankheiten zählen. Darüber hinaus klingt das in keinster Weise harmlos und niedlich; es ist wirklich schleierhaft, wie Sie Ihre Formulierungen stellenweise wählen. Vielleicht haben Sie keine Kinder, dann stellt sich einmal mehr die Frage, warum ausgerechnet Sie solch einen Artikel meinen schreiben zu müssen.
Am gravierendsten aus meiner Sicht ist jedoch, dass Sie aus den Masern ableiten wollen, dass es nicht zulässig ist, Eltern über die Impfung und damit das Wohl ihrer Kinder entscheiden zu lassen. Ich wiederhole meinen zentralen Punkt: Wenn die Wirksamkeit der Impfung so eindeutig zu beweisen ist, warum wird dieses Wissen nicht einfach und anschaulich belastbar zur Verfügung gestellt? Sie kennen sicher (oder eher auch nicht) die Grafik, die angeblich den Rückgang der Masern innerhalb der letzten 100 Jahre (ca.) aufzeigt. Demnach hat die Impfung genau nicht dazu geführt. Vielleicht stimmt diese Grafik ja auch nicht? Aber es kann doch nicht Aufgabe jedes einzelnen sein, dies zu recherchieren. Wenn solche Dinge jedem zur Verfügung gestellt werden würden, wäre die Impfentscheidung gerade für verantwortungsvolle Eltern einfach. Darüber hinaus haben wir inzwischen steigende Impfquoten. Wieso also sollten gerade die Masern geeignet sein, die Impfflicht zu begründen?
Wie so oft liest man auch in Ihrem Text das Argument „[…] vergisst, wer sich so verhält, dass er nicht allein auf der Welt ist“. Sie schreiben vom „Dienst an der Gesellschaft“. Ich kann das Argument ja grundsätzlich akzeptieren. Allerdings ist es mehr als scheinheilig, das gerade hier anzuwenden, wo Zahlen möglicher Geschädigter verschwindend gering ist. Wo ist denn unser Interesse an Gemeinsinn ansonsten? Rauchen in Privaträumen ist erlaubt und üblich, unabhängig davon, ob und wie viele Kinder sich dort aufhalten. Kein Geschwindigkeitslimit auf Autobahnen (was ich übrigens privat toll finde). Freier Verkauf von Zigaretten und Alkohol trotz der belastbar (sic!) nachgewiesenen Folgen. Freier Verkauf von Zucker in toxischen Konzentrationen. Studieren Sie mal aus Langeweile (oder, weil es Ihr Job ist) die Fallzahlen dieser Beispiele und vergleichen Sie sie.
Wenn Sie das tun, dann arbeiten Sie Sich auch in die wissenschaftlich belegten Fakten zu Nebenwirkungen von Impfungen ein: Wie diese deklariert, definiert und bestimmt werden und wie die Mechanismen dabei sind. Studieren Sie in dem Zusammenhang auch die wissenschaftlichen Arbeiten zu SSPE. Die zugrundeliegende maßgebliche Arbeit, auf die sich auch das RKI bezieht, zeigt bei genauem Studium nicht eindeutig die SSPE als Folge durchlebter Masen auf, sondern legt noch ganz andere Schlüsse nahe. Aufgrund der Fatalität dieser Komplikation habe ich hier mit dem RKI Kontakt aufgenommen, doch belastbare Daten konnte man auch dort nicht liefern. Vielleicht haben Sie ja mehr Glück. Verstehen Sie mich richtig, ich möchte diese Befunde nicht anzweifeln, aber in dieser Entscheidung muss ich sie nachvollziehen können.
Ich werde nicht restlos alle Ihre erlogenen und falsch dargestellten Argumente erörtern, da Sie offenbar in Auftrag handeln. Aber abschließend erwidere ich auf Ihren Schluss: „Wer gegen eine Impfpflicht argumentiert, verweist gerne darauf, dass eine Spritze die körperliche Unversehrtheit eines Kindes verletzt und das Sorgerecht der Eltern einschränkt.“ Das stimmt einfach nicht. Das ist eines der vielen Argumente, aber keines, das zu den wichtigeren gehört. Geschweige denn, dass es häufig („gerne“) angeführt wird. Den meisten Eltern geht es schlicht darum, nachvollziehbare – weil belegbare – Gründe zu bekommen, eine Impfung durchzuführen. Ein Großteil der Eltern, die heute nicht impfen, würden sich für eine Impfung entscheiden, wenn die Faktenlage belastbar wäre. Ja, das behaupte ich; aber im Gegensatz zu Ihnen habe ich persönlichen Kontakt zu und Austausch mit Eltern, die nicht oder eingeschränkt impfen.
Sehr geehrter Herr Stockrahm,
ich weiß nicht, was ich mehr bedaure: dass die Zeit inzwischen jedwede kritische Ambition verloren hat und Leute wie Sie ungeprüft schreiben lässt oder, dass sich ein junger, ambitionierter Journalist dermaßen zur Meinungsmache hinreißen lässt. Es ist mir auch völlig unklar, wie Sie und Ihr Arbeitgeber der Meinung sein können, dass Sie bei Ihrem Bildungshintergrund der Richtige sind, ein solch heikles, medizinisch komplexes Thema zu kommentieren. Ihr Unwissen zeigen Sie in Ihrem Text ebenso oft, wie Ihren Hang zur Polemik und Meinungsmache.
Damit Sie meine Kritik richtig einordnen können: Ich bin Vater, ich bin Wissenschaftler und ich habe mich lange und intensiv mit dem Thema Impfen beschäftigen müssen. Dies habe ich getan, da ich das Thema Impfen „richtig“ angehen wollte - ich wollte mein Kind dem geringsten Risiko aussetzen. Erstaunt musste ich feststellen, dass die Informationslage eben nicht, wie ich immer dachte, derart eindeutig ist, dass ich mich einfach für oder gegen das Impfen entscheiden konnte. Im Gegenteil ist es so, dass beide Seiten kaum belastbares Material haben und stark emotional argumentieren. Es geht sogar so weit, dass man bei genauem Studium der Informationen manche Impfung befürworten kann, manche aber explizit ablehnen muss. Hätten Sie Sich wirklich jemals mit der Wissenschaft dahinter beschäftigt, wüssten Sie das.
Sie jedoch schrieben einen Text, der auf Basis völliger Unkenntnis Angst machen und Meinung indoktrinieren soll. Ich werde Ihnen das an Ihrem Text darlegen.
Schon das erste Postulat ist haarsträubend: „[Impfen] Muss das sein? Natürlich muss es. Impfungen gegen Krankheiten wie Diphtherie, Kinderlähmung und später Masern schützen das eigene Leben und retten das vieler anderer.“ Sie haben Ihren Text als Kommentar gekennzeichnet. Darin erwarte ich gemäß den Regeln der Schreiberei Ihre Meinung. Hier und an allen anderen Stellen Ihres Textes formulieren Sie stets allgemeingültig indoktrinativ, sie postulieren. Sie haben überhaupt nicht verstanden, wie die eigentliche Wissenslage zum Thema Impfen ist: Es gibt als alleinige Wissensträger die Pharmakonzerne, die die Wirkstoffe produzieren und vermarkten. Deren Informationsweitergabe konzentriert sich naheliegender Weise allein darauf, das Impfen zu rechtfertigen. Daneben gibt es Informierte, das sind viele Ärzte, deren Fachwissen in dieser Disziplin jedoch oft beschränkt ist auf die generelle Wirksamkeit von Impfstoffen – wie man es auch bei Wikipedia nachlesen kann – und auf den Informationen der Pharmakonzerne beruht. Dagegen steht eine Gruppe von Menschen aus allen Bereichen, die vor allem aufgrund ihrer Erfahrung gegen Impfungen argumentieren. Darunter sind jedoch auch viele Mediziner, die wissenschaftlich argumentieren, denn so wie sich die Wirksamkeit der Impfstoffe medizinisch schlüssig erklären lässt, so lassen sich ebenfalls medizinisch Mechanismen aufzeigen, die gegen die Wirksamkeit sprechen. Folgerichtig finden im öffentlichen Diskurs stets dieselben Inszenierungen mit stets denselben Personen statt. Besonders, dass Leben pauschal geschützt wird, ist eben nicht hinreichend bewiesen. Viele Zahlen der Statistik lassen sich genau nicht in diese Ansicht einordnen.
Kurzzeitig wütend hat mich ehrlich gesagt Ihr Vergleich mit dem unangeschnallten Kind im Auto gemacht. Es gibt ein Wort, dass Ihre Ansicht zu 100% beschreibt: Dummdreist. Das meine ich nicht mal argwöhnisch, aber es beschreibt faktisch genau Ihre Aussage. Dumm, weil Sie im Brustton vollster Überzeugung einen Vergleich bemühen, der falscher nicht sein kann. Während die Mechanismen der Energieumwandlung und der daraus resultierenden Schädigungen von Personen beim Auto-Crash nahezu vollständig berechnet, simuliert und experimentell bestimmt wurden, sind es genau diese Informationen, die beim Thema Impfen nicht öffentlich zur Verfügung stehen. Ich gebe zu, dass das nur nach fachlichem Studium des verfügbaren Kenntnisstands ersichtlich ist, aber wenn jemand einen solchen Artikel schreibt, muss ich fundiertes Wissen voraussetzen. Dreist ist Ihr Vergleich deswegen, weil Sie Sich nicht scheuen, gleich zwei wissenschaftliche Bereiche zu adressieren und dem Leser vorzuführen, von denen Sie offenkundig keinerlei Fachwissen besitzen.
Gleich im nächsten Absatz offenbaren Sie erneut Ihr mangelndes Verständnis. Auch hier ist mir nicht klar, ob Sie nicht in der Lage sind, solche Zusammenhänge zu durchdringen oder ob Sie einfach keine Muße hatten, Sich wirklich mit dem Thema zu beschäftigen. Die hohe Impfquote spiegelt nicht die Zahl derer wider, die Impfen in Frage stellen. Ich mache diesen Punkt noch einmal ganz deutlich: Nach allen (faktischen) Informationen, die öffentliche Stellen dem Bürger zu Verfügung stellen, ist die pauschale Notwendigkeit für das Impfen nicht gezeigt. Ich werde Ihnen die Analyse des Kenntnisstands nicht abnehmen, aber ich werde an mindestens einer Stelle später ein Beispiel aufzeigen. Doch Sie müssen verstehen, dass eine große Zahl an Menschen schlichtweg verunsichert ist und sich daher für Impfungen entscheidet. Selbst ich habe dies getan in den Fällen, wo die vorliegenden Informationen nicht eindeutig waren – nicht aus Überzeugung, sondern aus der Angst heraus, die falsche Entscheidung zu treffen. Auch ich habe in den Fällen die Verantwortung auf den Staat und die STIKO abgewälzt. Das ist exakt der Mechanismus, der die hohen Zahlen verursacht. Ich erwarte aber eigentlich vom Staat, seinen Behörden und den daran verdienenden Konzernen lückenlose Nachweise – im Falle des Interesses auch wissenschaftlich fundiert –, dass ich guten Gewissens all diese Stoffe in mein Kind geben kann und zu welchem nachgewiesenen medizinischen Zweck.
Als nächstes verweisen Sie auf den Fall der an Masern gestorbenen dreifachen Mutter. Ich kann wirklich nicht glauben, dass Sie das ernst meinen. Sie führen den Tod eines Menschen an – eines einzigen. Das ist zum einen so weit weg davon, dass es irgendein seriös arbeitender Analyst heranziehen würde für eine Begründung oder ein Argument für oder gegen irgendwas. Zum anderen zeigen Sie selber die größte Schwäche der gesamten Argumentation für das Impfen auf: Die quantitativen Nachweise der Gefahren durch Nichtimpfen. Denn es ist klar, warum Sie nicht mehr Fälle anführen: Es gibt sie schlicht nicht bzw sie sind so klein, dass man sich lächerlich macht, sie statistisch zu verwenden – womit Sie ja immerhin kein Problem haben. Ist Ihnen klar, dass in Deutschland allein etwa 3 bis 4 Menschen an unnatürlichen Todesursachen sterben? Pro Tag!? Spätestens an dem Punkt hätten Sie aufhören sollen zu schreiben.
Allerdings wird hier klar, dass Sie auf einer Mission sind. Das wurde ja bereits dadurch deutlich, dass Sie Ihre eigene Meinung als Doktrin formulieren. Generell haben Sie es mit Logik und kausaler Richtigkeit nicht so: Sie vermuten als Grund für die leicht zurückgehenden Impfquoten „…dass die wenigen Impfgegner seit Jahren so eine große Plattform bekommen?“ Wo ist denn diese Plattform? Alle großen und größeren Medien stoßen unisono in dasselbe Horn wie Sie. Für Sie alle gibt es nur genau die eine ungeprüfte Wahrheit des Impfens.
Skurril finde ich übrigens Ihren Satz: „Sie [Eltern, die nicht impfen lassen] lediglich zu verpetzen, reicht aber nicht.“ Propagieren Sie hier wirklich Denunziation? Was haben Sie denn geschichtlich alles verpasst? Hier würde ich gerne auch mal von Ihrem Arbeitgeber wissen, ob eine solche Formulierung im Einklang mit dem Selbstbild ist.
Ebenfalls skurril ist Ihre Aussage: „Das zeigt sich besonders am Beispiel der Masern. Sie sind keine Kinderkrankheit“. Zunächst einmal sollten Sie Sich darüber im Klaren sein, dass nicht Ihre laienhafte Meinung solcherlei Definitionen prägt, sondern dass es solche bereits gibt, nach denen speziell die Masern zu den Kinderkrankheiten zählen. Darüber hinaus klingt das in keinster Weise harmlos und niedlich; es ist wirklich schleierhaft, wie Sie Ihre Formulierungen stellenweise wählen. Vielleicht haben Sie keine Kinder, dann stellt sich einmal mehr die Frage, warum ausgerechnet Sie solch einen Artikel meinen schreiben zu müssen.
Am gravierendsten aus meiner Sicht ist jedoch, dass Sie aus den Masern ableiten wollen, dass es nicht zulässig ist, Eltern über die Impfung und damit das Wohl ihrer Kinder entscheiden zu lassen. Ich wiederhole meinen zentralen Punkt: Wenn die Wirksamkeit der Impfung so eindeutig zu beweisen ist, warum wird dieses Wissen nicht einfach und anschaulich belastbar zur Verfügung gestellt? Sie kennen sicher (oder eher auch nicht) die Grafik, die angeblich den Rückgang der Masern innerhalb der letzten 100 Jahre (ca.) aufzeigt. Demnach hat die Impfung genau nicht dazu geführt. Vielleicht stimmt diese Grafik ja auch nicht? Aber es kann doch nicht Aufgabe jedes einzelnen sein, dies zu recherchieren. Wenn solche Dinge jedem zur Verfügung gestellt werden würden, wäre die Impfentscheidung gerade für verantwortungsvolle Eltern einfach. Darüber hinaus haben wir inzwischen steigende Impfquoten. Wieso also sollten gerade die Masern geeignet sein, die Impfflicht zu begründen?
Wie so oft liest man auch in Ihrem Text das Argument „[…] vergisst, wer sich so verhält, dass er nicht allein auf der Welt ist“. Sie schreiben vom „Dienst an der Gesellschaft“. Ich kann das Argument ja grundsätzlich akzeptieren. Allerdings ist es mehr als scheinheilig, das gerade hier anzuwenden, wo Zahlen möglicher Geschädigter verschwindend gering ist. Wo ist denn unser Interesse an Gemeinsinn ansonsten? Rauchen in Privaträumen ist erlaubt und üblich, unabhängig davon, ob und wie viele Kinder sich dort aufhalten. Kein Geschwindigkeitslimit auf Autobahnen (was ich übrigens privat toll finde). Freier Verkauf von Zigaretten und Alkohol trotz der belastbar (sic!) nachgewiesenen Folgen. Freier Verkauf von Zucker in toxischen Konzentrationen. Studieren Sie mal aus Langeweile (oder, weil es Ihr Job ist) die Fallzahlen dieser Beispiele und vergleichen Sie sie.
Wenn Sie das tun, dann arbeiten Sie Sich auch in die wissenschaftlich belegten Fakten zu Nebenwirkungen von Impfungen ein: Wie diese deklariert, definiert und bestimmt werden und wie die Mechanismen dabei sind. Studieren Sie in dem Zusammenhang auch die wissenschaftlichen Arbeiten zu SSPE. Die zugrundeliegende maßgebliche Arbeit, auf die sich auch das RKI bezieht, zeigt bei genauem Studium nicht eindeutig die SSPE als Folge durchlebter Masen auf, sondern legt noch ganz andere Schlüsse nahe. Aufgrund der Fatalität dieser Komplikation habe ich hier mit dem RKI Kontakt aufgenommen, doch belastbare Daten konnte man auch dort nicht liefern. Vielleicht haben Sie ja mehr Glück. Verstehen Sie mich richtig, ich möchte diese Befunde nicht anzweifeln, aber in dieser Entscheidung muss ich sie nachvollziehen können.
Ich werde nicht restlos alle Ihre erlogenen und falsch dargestellten Argumente erörtern, da Sie offenbar in Auftrag handeln. Aber abschließend erwidere ich auf Ihren Schluss: „Wer gegen eine Impfpflicht argumentiert, verweist gerne darauf, dass eine Spritze die körperliche Unversehrtheit eines Kindes verletzt und das Sorgerecht der Eltern einschränkt.“ Das stimmt einfach nicht. Das ist eines der vielen Argumente, aber keines, das zu den wichtigeren gehört. Geschweige denn, dass es häufig („gerne“) angeführt wird. Den meisten Eltern geht es schlicht darum, nachvollziehbare – weil belegbare – Gründe zu bekommen, eine Impfung durchzuführen. Ein Großteil der Eltern, die heute nicht impfen, würden sich für eine Impfung entscheiden, wenn die Faktenlage belastbar wäre. Ja, das behaupte ich; aber im Gegensatz zu Ihnen habe ich persönlichen Kontakt zu und Austausch mit Eltern, die nicht oder eingeschränkt impfen.
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